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Aus der Geschichte des Trachtenvereins “D’Achtaler Pfronten”

Die folgenden Seiten beinhalten den originalgetreuen Inhalt der Vereinschronik bzw. des Gründungsprotokolls.

“Am 31. August 1901 versammelten sich in bester Stimmung eine Schar junger Leute beim ehemaligen “Lotterwirt” in Steinach, die aus folgenden Herren bestand: Paul Hauser, Max Rist, Max Schneider, Josef Kleinhans, Max Filleböck und Johann Osterried. Diese gemütliche Gesellschaft gründete nach wohldurchdachter Weise einen Gebirgstrachtenerhaltungsverein (=GTEV) , welcher den Namen “D’Achtaler” erhielt. Nach Bekanntwerden dieser Gründung traten im Laufe des Jahres 82 Mitglieder dem Verein bei. Die Tracht, welche nicht als ein­wandfrei bezeichnet war, bestand vorerst aus kurzer Tuchhose, die Joppe war verschiedenartig. In den ersten Ausschuss wurden gewählt:

Max Schneider, Vorstand
Paul Hauser, Schriftführer
Max Rist, Kassier

Zweck des Vereins sollte sein: Erhaltung der Volkstracht des Allgäuer Gebiets, Förderung der Liebe zum Heimatlande, Erhaltung alter Sitten und Gebräuche, Belebung des Volksgesanges, Pflege des Zitherspiels und geselli­ge Unterhaltung. Diesen schönen  Zielen folgten noch mehrere, nämlich Unterstützung kranker, hilfsbedürftiger Vereinsmitglieder. Im Laufe des Jahres musste zu einer Neuwahl geschritten werden, indem der

1. Vorstand als Jäger Anstellung fand. Das Ergebnis des neugewählten Vorstandes fiel auf Matthias Blum. Unter dessen Leitung wurde hauptsäch­lich auf echte Gebirgstracht hin gearbeitet. Obwohl die Mitglieder im ersten Jahre hart zu kämpfen hatten um den Bestand ihrer guten Sache, doch als die Ziele des Vereines näher bekannt wurden, konnte sich der Verein all­mählich einer besseren Beliebtheit erfreuen. Das beweist der ständige Zuwachs der Mitglieder.”

 

Nachfolgend nun wesentliche Auszüge aus den Niederschriften nach Jahrgang sortiert:

1903 Am Sonntag, 1. Juni:

Ausflug zum Plansee mit zwei pferdegezoge­nen Stellwagen. Es beteiligten sich 30 Mitglieder.

1904

Besuch des 20-jährigen Gründungsfestes der “Lustigen Wendelstoana”, München. Mit dabei waren die Alpensänger ( = Alpenjodler), welche durch Vortrag ihrer Lieder großen Beifall erhielten. Hierbei wurde dem Verein der erste Weitpreis überreicht.

 

1905

Fahrt zur Fahnenweihe des Bayrischen Rigi in Peissenberg. Hernach Besichtigung des Kohlenbergwerkes.

“Von diesem Kohlenstaub wurde die Kehle etwas trocken, aber sie wurde schon wieder in Ordnung gebracht.”

“ Durch diese Festlichkeiten angeeifert, entschlossen sich die Mitglieder, eine Fahne anzuschaffen, welche der Gürtler-Resl, Mitglied der “Lustigen Wendelstoana”, München übertragen wurde. Bei dem nunmehrigen Stand von 140 Mitgliedern wurde zu einer freiwilligen Sammlung geschritten, die alsbald eine beträchtliche Summe vom 300 Mark zur Anschaffung der Fahne sicherte. Ende Mai 1905 traf die neue Fahne ein, welche einen Wert laut Rechnung von 550 Mark repräsentierte. Indem die Kasse erschöpft war, erklärte sich das Gründungsmitglied Max Rist bereit, den Rest einstweilen zu decken. Zu dieser Fahnenweihe wurde auf dem Falkenstein ein Bild gemacht, welches als Festkarten verkauft wurde.

D' Achtaler Pfronten
stehend: Max Rist, Kasimier Aletsee, Kunigunde Hauber, Fridolin Bertle, Theodor Lotter
sitzend: Amalie Osterried, Paul Hauser, unbekannt, Anna Heer

Am 4. Juni 1905 fand die Fahnenweihe statt. Hierzu hatte der GTEV “Lustige Wendelstoana”, München, die Patenstelle über­nommen. Die Fahnenweihe selbst bereitete einige Schwierigkeiten, indem der damalige Pfarrer nicht besonders gut für die Trachtensache eingenommen war, was dazu führte, dass die Fahne außerhalb der Kirche an der Sakristei geweiht wurde.Trotz dieser Zurücksetzung ließen die Trachtler den Mut nicht sinken. Es waren doch zahlreiche Vereine aus Nah und Fern herbeigeeilt, um unserem Fest zu  helfen. Den Festzug eröffnete der Patenverein “ Lustige Wendelstoana” , dem folg­ten die übrigen Vereine. Große Freude wurde dem Verein zuteil, als unser Gründungsmitglied Paul Hauser, welcher zu einer Landwehrübung eingezogen war erschien und sich zu unserm Feste Urlaub erwirkte. Sein damaliger Major, welcher den Angaben Hausers keinen rechten Glauben schenken wollte, beauftragte noch einen Sergeant zu dieser Feier. Doch dieser konnte sich alsbald davon überzeugen, dass die Angaben Hausers auf Wahrheit beruhen und kehrte abends wohlbeladen mit Gambrinus’ Säften in die Garnison zurück. Dieser Tag ver­flog nur allzu rasch und als der Abend graute, verabschiedeten sich die Mehrzahl der Festgäste, doch unser Patenverein und noch viele Hinterbliebene machten den anderen Tag noch einen Ausflug auf den Falkenstein. Doch diese Tour war nicht ohne Schwierigkeiten, so dass mancher seinen Absatz verlor, welcher aber alsbald durch Mitglied Bertle Friedl mit Zimmermanns­nägeln repariert wurde. Auf diese Weise konnte der Aufstieg noch vollends beendet werden. Zum Andenken wurde ein Bild gemacht.

D' Achtaler Pfronten

Die komplette Chronik:

chronik.pdf

Aktuelles

Aktuelles:

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